Das Freianlagenkonzept des Kreisarchivs Viersen setzt sich mit dem Thema der naturnahen Freiraumgestaltung im städtischen Umfeld auseinander. Es wird zudem sowohl in der Architektur als auch im Freiraum Wert darauf gelegt, möglichst ressourcenschonend zu bauen und sich an den Wertvorstellung des Cradle to Cradle® - Prinzips zu orientieren. Der Freiraum gliedert sich in 3 Teilbereiche: Den einladenden Vorplatz im Osten des Grundstücks, den Parkplatzbereich im Süden, sowie den grünen Vegetationsbereich im Norden und Westen.
Das verbindende Element der Bereiche bildet ein Holzsteg, der beginnend mit einem Auftakt am Vorplatz durch das gesamte Grundstück verläuft. Der Steg wird aus Lärchenholz gefertigt. Die Pfosten ruhen auf feuerverzinkten Schraubfundamenten, die sich im Falle eines Rückbaus zur direkten Wiederverwendung eignen. Der offen gestaltete Vorplatz lädt Passanten ein, die Freianlagen des Kreisarchivs zu besuchen. Er bietet Aufenthaltsmöglichkeiten, repräsentiert das Gebäude und lenkt den Besucher durch seine Formensprache zum Holzsteg und in den Gartenraum. Sowohl der Vorplatz als auch der Parkplatz werden mit Klinkerpflaster erstellt. Der grüne Vegetationsbereich im Norden und Westen des Grundstücks wird möglichst naturnah gestaltet.
Neben der artenreichen standortangepassten Bepflanzung, die durch die Stegkonstruktion erlebbar und gleichzeitig geschützt wird, beinhaltet der Bereich auch eine Teichanlage. Diese bildet einen Anziehungspunkt für Besucher und Mitarbeiter, erhöht aber gleichzeitig auch die ökologische Diversität. Mitarbeiter und Besucher des Archivs erreichen das Gebäude mit ihrem PKW über eine Erschließungsstraße südlich des Grundstücks. Auf dem Parkplatzbereich befinden sich auch zwei Stellplätze für körperlich eingeschränkte Personen. Diese erreichen den Haupteingang über eine Rampenanlage. Fußläufig wird das Archiv über eine Stufenanlage hinauf zum Vorplatz erschlossen. Der Vorplatz öffnet sich zum Gebäude, aber auch zum Gartenraum.
Die Teichanlage ist Bestandteil des Regenwasser-Nutzungskonzeptes im Freiraum. Dabei wird das anfallende Regenwasser der extensiv begrünten Dachflächen in einem Speicher aufgefangen. Das Wasser steht dann für die Bewässerung der Vegetationsbereiche zur Verfügung. Es dient jedoch auch dazu, den angeschlossenen Teich zu speisen. Das Wasser gelangt über einen Überlauf in den Filterbereich des Teichs und wird innerhalb des Teichs durch Pumpen umgewälzt. Ein Notüberlauf leitet das Regenwasser im Havariefall direkt vom Speicher zur Rigole. Bei einem Starkregenereignis wird das Wasser in Mulden zurückgehalten und versickert dort.